Raus aus dem Hamsterrad

Mehr Energie mit dem Pareto-Prinzip

Wie ist das gerade bei Ihnen? Haben Sie viel zu tun? Starten Sie Ihren Arbeitstag mit Freude und Elan? Oder beginnen Sie morgens schon mit dem Gedanken daran, nicht richtig ausgeruht zu sein und heute bestimmt wieder nicht alle Aufgaben erledigen zu können? Freuen Sie sich gar nicht so recht über die Sommertage, weil so viel zu tun ist?

Stefan D. ist seit einem Jahr Marketing-Leiter. Seine erste große Aufgabe: Ein neuer Produktkatalog für die Kunden des mittelständischen Unternehmens. Eigentlich ist schon fast alles fertig. Das Konzept steht, die Fotos sind geschossen. Alle Produktbeschreibungen sind fertig. Aber irgendwie geht der Katalog trotzdem nicht in Druck – Stefan D. verschiebt hier noch etwas, verändert da noch Kleinigkeiten …

Im Business-Coaching erzählt er mir, dass er seit langem die Mittagspausen durcharbeitet und am Abend oft beim Vorlesen der Gutenachtgeschichte für seine Kinder einschläft. Längst geplante freie Tage verschiebt er immer wieder nach hinten, den Sonntagvormittag startet er damit, Mails zu lesen und zu bearbeiten.

Wenn Sie solche Situationen auch kennen, dann schauen doch Ihr „tägliches Hamsterrad“ einmal genauer an!

Steckt man gerade so richtig drin im Teufelskreis der vielen To-Do`s, spürt man das häufig kaum noch. Aber: Fehler schleichen sich langsam ein. Und irgendwann schwindet die Kraft für die alltäglichen Aufgaben, man hat kaum noch gute Ideen. Es ist anstrengend, in Gesprächen mit Kunden oder Mitarbeitern nicht gehetzt und genervt zu wirken. Nach der Arbeit „herunterzukommen“ wird auch immer schwieriger – da bleibt irgendwann auch keine Lust mehr übrig, noch etwas Schönes zu planen.  

Das können Sie tun, um wieder mehr Energie zu schöpfen

1. Das Pareto-Prinzip – machen Sie es sich immer wieder bewusst

Es besagt: Mit 20% Arbeitseinsatz werden in der Regel 80% der Ergebnisse erzielt. Und das hilft Ihnen, die richtigen Prioritäten zu setzen. Alles, was Sie mehr tun, macht das Ganze vielleicht etwas, aber nicht wirklich viel besser – deshalb können Sie  auch einfach einen Schlusspunkt setzen. So ist z.B. die Ablage in einer halben Stunde schon gut sortiert, auch wenn Sie nicht so viel Zeit damit verbringen, Ordneretiketten ordentlich am PC auszudrucken. Und ein Kundentermin ist mit einer halben Stunde fokussierten Brainstorming gut vorbereitet, ohne dass Sie den gesamten Schriftwechsel des vergangenen Jahres nachlesen. Oft genügt ein 100%iges Ergebnis - die 150%, die Sie anstreben, bemerkt vermutlich niemand außer Ihnen.

2. Tauschen Sie Ihre To-Do-Liste gegen eine Erfolgsliste aus!

Eine sorgfältige Planung ist also wichtig. Wenn Sie vor Stress bei Ihren Aufgaben-Listen nur noch sehen, was Sie heute nicht geschafft haben, dann ändern Sie einmal für eine gewisse Zeit den Blickwinkel: Notieren Sie am Ende jedes Tages mindestens 3 Dinge, die Sie erledigt haben. Sie werden sehen, da kommt von Montag bis Freitag so einiges zusammen, auf das Sie zufrieden zurückblicken können.

3. Erleben Sie, welche Kraft in Ruhephasen steckt!

Ein Spaziergang in der Mittagspause, eine Stunde im Café nach der Arbeit – planen Sie bewusst Pausen ein. Das bringt gerade in stressigen Zeiten oft mehr, als einfach immer weiter zu arbeiten. Nehmen Sie sich Zeit, Begonnenes zu reflektieren - mit etwas Abstand fließen oft neue Ideen, an etwas heranzugehen.

4. Tun Sie etwas dafür, dass Sie sich gut fühlen!

Überlegen Sie immer wieder, was Ihnen gerade guttun würde. Das kann nach einem Tag mit vielen Gesprächen eine gemütliche Stunde in der Badewanne sein oder nach vielem Sitzen eine Runde Joggen durch den Wald. Vielleicht wäre es aber auch wunderbar, endlich einmal wieder Freunde zu treffen, zu quatschen und zu lachen? Schaffen Sie sich viele solcher „Kraftinseln“.

5. Und an freien Tagen?

Verabschieden Sie den Gedanken, alles abschließen zu können. Was jetzt schon ein paar Tage oder Wochen lag, kann vermutlich später noch erledigt werden. Überlegen Sie genau, ob Sie wirklich erreichbar sein müssen und ob Sie in Ihren Mail-Posteingang schauen.

Für meinen Kunden Stefan D. machen wir einen Plan für die kommenden 14 Tage: Noch in dieser Woche wird er sich mit seinem besten Freund zum Badminton verabreden, das war jetzt so lange nicht möglich. In Zukunft verlässt er an drei Tagen in der Woche mittags das Büro, um in Ruhe zu essen – er würde sich freuen, wenn sich Kollegen anschließen, so dass auch einmal Raum für private Gespräche ist. Am Wochenende macht er endlich sein immer wieder verschobenes Versprechen wahr und bucht den gemeinsamen Urlaub mit seiner Familie.

Nachdem er diese 3 Energiebringer für sich fixiert hat, wirkt er schon viel zuversichtlicher: „Das wird klappen – und wenn ich einknicke, dann dürfen Sie mich ermahnen.“

Und der Katalog? Er stellt fest: „Ich brauche eine feste Deadline. Morgen sehe ich das Wichtigste noch einmal durch – und dann geht das Ganze übermorgen früh zur Druckerei. Eigentlich habe ich ja schon jetzt viel Lob für meine Ideen bekommen – es ist wohl wirklich Zeit, das Projekt abzuschließen.“

Wie tanken Sie Ihre Kraftreserven am besten auf? Wenn Sie Ihre Gedanken mit mir teilen möchten, erreichen Sie mich unter

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