Gekommen um zu bleiben:

Wie du mit cleverem Onboarding neue Mitarbeitende bindest

Neue Mitarbeitende wollen nicht nur einen Arbeitsplatz, sondern auch ein Zuhause im Unternehmen finden. Wie dir das gelingt und warum ein Patenprogramm ein einfacher, aber wirksamer Schlüssel zur Mitarbeiterbindung ist, liest du hier.

Früher war es keine Seltenheit: Auf dem Schreibtisch lagen noch Zettel der Vorgängerin, der Benutzeraccount war nicht eingerichtet und die neue Kollegin fühlte sich am ersten Tag nicht so richtig willkommen.

Heute ist vielen Unternehmen klar, dass ein gutes Onboarding entscheidend ist. Denn sorgfältig gewonnene Fachkräfte dürfen nicht gleich wieder verloren gehen – das wäre teuer und frustrierend für alle Beteiligten.

Warum jede Einstellung schnell fünfstellige Beträge kostet

Neue Mitarbeitende einzustellen ist aufwendig. Es geht nicht nur um Anzeigengebühren oder Honorare für Dienstleister, sondern auch um den hohen Zeitaufwand von HR und Führungskräften.

Im Durchschnitt entstehen Kosten von 4.000 bis 6.000 Euro pro Einstellung, bei Fach- und Führungspositionen auch deutlich mehr.

  • Direkte Kosten: Stellenanzeigen, Plattformen, Active Sourcing, Headhunter
  • Indirekte Kosten: Auswahlgespräche, Tests, Einarbeitung, Onboarding
  • Zeitaufwand: PersonalerInnen, Führungskräfte, KollegInnen

Diese Summen machen deutlich: Jede Neueinstellung ist eine Investition – und sie sollte sich lohnen.

Ein Viertel geht – noch bevor sie richtig angekommen sind

Studien zeigen, dass 20 bis 30 % aller Neueinstellungen in der Probezeit enden. Gründe sind häufig:

  • unklare Erwartungen
  • fehlende Einarbeitung
  • mangelnde soziale Integration

Die Folgen sind spürbar: Recruitingkosten verpuffen, das Team ist verunsichert, und das Arbeitgeberimage leidet – nach innen wie nach außen.

Onboarding heißt mehr als nur Laptop und Passwort 

Die meisten Einarbeitungspläne konzentrieren sich auf Prozesse, Tools und Aufgaben. Ebenso wichtig ist jedoch die soziale Integration.

Neue Mitarbeitende stellen sich Fragen wie:

  • „Wie funktioniert die Zusammenarbeit im Team?“
  • „Welche ungeschriebenen Regeln prägen den Alltag?“
  • „Wird direkt oder über die Führungskraft kommuniziert?“

Solche Fragen sind selten dokumentiert, prägen aber maßgeblich das Gefühl, ob jemand sich im Unternehmen wohlfühlt.

Das Patenprogramm: Einfache Struktur, große Wirkung

Ein wirksamer Ansatz, um neue Kolleginnen und Kollegen von Anfang an gut einzubinden, ist ein Patenprogramm. Dabei übernimmt eine erfahrene Person für etwa ein halbes Jahr die Rolle als feste Ansprechperson. Der Pate oder die Patin arbeitet nicht im gleichen Team und ist auch nicht Vorgesetzte*r. Das schafft eine gewisse Unabhängigkeit und erleichtert es, offen über Fragen zu sprechen, die im Alltag auftauchen.

Die Gespräche sind bewusst kurz gehalten – etwa einmal pro Woche für eine halbe Stunde. Sie bieten Raum für all das, was in offiziellen Einarbeitungsplänen oft fehlt, aber den Unterschied macht: die vielen kleinen Details des Miteinanders, die die Kultur und Atmosphäre im Unternehmen verständlich machen. Neue Mitarbeitende erfahren so schneller, wie das Unternehmen „tickt“ und was im täglichen Miteinander üblich ist.

In der Praxis geht es um Fragen wie:

  • Wie läuft hier eine Weihnachtsfeier ab – gibt es festliche Kleidung, ein Programm oder Geschenke?
  • Ist es üblich, einen Einstand zu geben, und wenn ja: nur im Team oder in der ganzen Abteilung?
  • Duzen oder Siezen – welche Regeln gelten für wen?
  • Wie geht man mit Geburtstagen um – feiert man gemeinsam oder eher zurückhaltend?
  • Was ist die Haltung zu Überstunden – werden sie erwartet, toleriert oder eher kritisch gesehen?
  • Und wer kümmert sich um Weiterbildungen – HR, die Führungskraft oder jede*r selbst?

Durch diese offenen Gespräche entsteht Orientierung. Neue Kolleginnen und Kollegen fühlen sich sicherer. Unglückliche Missverständnisse lassen sich vermeiden.

Win-Win für Neue und Erfahrene

Ein Patenprogramm erleichtert neuen Mitarbeitenden den Start, besonders introvertierten Persönlichkeiten, die nicht sofort auf alle zugehen. Sie haben von Beginn an einen sicheren Ansprechpartner. 

Extrovertierte wiederum erweitern ihr Netzwerk, und auch die Paten selbst profitieren: Sie lernen andere Bereiche kennen, knüpfen weitere Kontakte und übernehmen Verantwortung, ähnlich wie in einem Mentoring-Programm.

Das Ergebnis: mehr Sicherheit, mehr Bindung, weniger Fluktuation in der Probezeit.

Fazit: Mitarbeiterbindung braucht soziale Integration

Recruiting ist teuer, und Kündigungen in der Probezeit sind keine Ausnahme. Doch Unternehmen können viel dafür tun, dass neue Mitarbeitende nicht nur ihre Aufgaben kennen, sondern sich auch im Miteinander zurechtfinden.

Ein Patenprogramm ist dafür ein wirksames, leicht umsetzbares Instrument. Wer in soziale Integration investiert, sorgt dafür, dass aus einer Neueinstellung eine langfristige Zusammenarbeit wird.

👉 Wie gelingt es in deinem Unternehmen, neue Mitarbeitende nicht nur einzuarbeiten, sondern wirklich zu integrieren? Schreib mir gerne an .

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