Zufriedenheit im Job

Menschen brauchen Menschen, um bei der Arbeit glücklich zu sein

Menschen mit unterschiedlichen Meinungen, verschiedenen Erfahrungshintergründen, z.B. auch aus unterschiedlichen Kulturen, sind für mich mit das Spannendste, was es gibt, und ich schätze es sehr, mich intensiv auszutauschen. Leidenschaftliche Gespräche mit meinen KundInnen, lebendige Diskussionen in meinen Workshops – da bin ich in meinem Element.

Schon seit 1938 läuft die Studie The Good Life: Lessons from the World’s Longest Scientific Study of Happiness der Harvard University – mit inzwischen 700 TeilnehmerInnen. Und da habe ich nun sozusagen Schwarz auf Weiß einen wissenschaftlichen  Beweis für meine persönlichen  Begeisterung gefunden:

Die Studie zeigt sehr deutlich, dass für ein langes, zufriedenes Leben die Qualität der sozialen Kontakte, die Menschen haben, entscheidend ist. Einsamkeit verkürzt das Leben mehr als Rauchen, zu wenig Bewegung oder Übergewicht.

 Was hat das mit unserer Zufriedenheit im Job zu tun?

Zeitlich und inhaltlich macht Arbeit einen enormen Teil des Lebens aus. Deshalb wurde auch untersucht: Welche Jobs machen glücklich – und welche machen unglücklich?
 
Auch im Job ist Gemeinschaft und das Zusammenarbeiten mit anderen ein wichtiger Glücksfaktor. Paketzusteller, Sicherheitsdienste, die alleine in Nachtschichten eingesetzt sind oder auch Call Center-Mitarbeiter, die zwar mit anderen zusammenarbeiten, aber kaum Austausch haben, sind unglücklicher im Job als Menschen, die im Team arbeiten.

Auch wer in einem Team arbeitet, kann sich alleine fühlen.
 
Damit habe wir sicher alle im Corona-Lockdown unsere Erfahrungen gemacht – obwohl es Videokonferenzen oder Meetings mit Abstand gab.

Aber auch die Führungskraft, die erlebt, dass die MitarbeiterInnen das fröhliche Gespräch übers Wochenende in der Teeküche abbrechen, wenn sie dazu kommt, kann sich alleine fühlen. Oder die neue Kollegin, die im Meeting die Menschen, die rechts und links neben ihr sitzen, noch nicht kennt und bei Insidergesprächen noch nicht mitreden kann. Oder der Kollege, der das Gefühl hat, einfach ganz anders zu sein als die anderen – von der anderen Meinung über beruflichen Themen bis zu völlig unterschiedlichen privaten Interessen.

 Wenn es Ihnen so geht, dann empfehle ich Ihnen:
 Seien Sie neugierig, bleiben Sie offen und werden Sie selbst aktiv:


Als Führungskraft können Sie im wöchentlichen Meeting ein Signal setzen, dass Sie ebenfalls Lust auf Austausch haben und ein privates Gespräch auch mal erlaubt ist. Fangen Sie an – und erzählen Sie von sich. Privates zu teilen und gemeinsames Lachen tun jedem Team gut!

Sie sind neu im Team und Ihre KollegInnen sind erst mal von der zurückhaltenden Sorte? Keine Panik – auch reserviertere Menschen können tolle Arbeitspartner werden, mit denen Sie viel Spaß haben. Das braucht vielleicht nur eine Weile. Als kommunikative Rheinländerin, die in Oberfranken gelandet ist, kann ich davon ein Lied singen. Der Anfang war nicht leicht, aber inzwischen habe ich viele fantastische Menschen kennengelernt. Seien Sie ein wenig offensiv, fragen Sie nach, wenn über witzige Insidergeschichten geredet wird oder erkundigen Sie sich freundlich, ob Sie sich bei der gemeinsamen Mittagspause einfach mal anschließen dürfen.

Sie sind als 25-jähriger Heavy Metall-Fan bei einem Volksmusikliebhaber Ende 50 im Büro gelandet? Da können Sie trotzdem feststellen, dass Sie beide voneinander profitieren können: Vielleicht sind Sie technisch eine willkommene Unterstützung und können gleichzeitig viel von jahrzehntelanger Erfahrung lernen. Möglicherweise entdecken Sie sogar, dass Sie beide leidenschaftliche Hobbyköche sind, gerne Fußball schauen und eben doch gemeinsame Themen haben… 
 
Einfach immer wunderbar: Miteinander Lachen!

In meinen Teamworkshops mache ich manchmal zu Beginn ein kleines Spiel, in dem sich immer zwei KollegInnen gegenseitig Fragen stellen, wie zum Beispiel:

- Wie verbringst du deinen Urlaub am liebsten?
- Mit welcher berühmten Person würdest du gerne einmal ein Abendessen verbringen?
- Was ist das Lustigste, das dir je bei der Arbeit passiert ist?

Da gibt es immer eine Menge Aha-Erlebnisse, viel gemeinsames Lachen und man sieht: Sich ein bisschen besser kennenzulernen macht tatsächlich glücklicher 😊.

Schaffen Sie den Raum dafür – für sich und Ihre KollegInnen!


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